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Blütenessenzen
des Alters |
bwohl
es ein Thema ist, das uns das ganze Leben begleitet, kommt das Alter
doch in der Literatur zur Blütentherapie nur wenig vor. Das
mag daran liegen, daß bevorzugt junge Leute sich an eine "neue"
Methode wagen, wie sie die Blütentherapie mit ihren sechzig
oder siebzig Jahren immer noch ist, vergleichen wir es mit der Homöopathie
(über 200) oder der Traditionellen Chinesischen Medizin oder
dem Ayur Veda, die schon ein paar Jahrtausende ausgeübt werden.
Dazu kommt, daß die wenigsten von uns noch in Familien mit
mehreren Generationen zusammenleben, wo das Alter ein Teil der täglichen
Erfahrung ist.
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Natürlich
gilt grundsätzlich, was auch bei der Arbeit mit Kindern gilt:
Ein alter Mensch ist ebenso wie ein Kind zuerst einmal ein Mensch
und hat die gleichen seelischen Zustände wie all die anderen
Viele aus der rapide wachsenden Zahl von Büchern für spezielle
Zielgruppen - Kinder, Frauen, Linkshänder, linkshändige
rothaarige Bayern - werden angepriesen, als sie seien für eine
Gruppe außerirdischer Wesen verfaßt, bei denen alles
ganz anders sei. Aber wenn wir unsere Blütenessenzen durchschauen,
fallen gerade zwei Essenzen auf, die speziell das Altern ansprechen. |
Der
Krause Ampfer |
a
ist zuerst der KRAUSE AMPFER (Rumex crispus). Diese Blüte
betrifft einen wesentlichen Aspekt des Alterns, die Polarität
zwischen Erstarrung und Bewegung. Auf der einen Seite streben Lebewesen
nach Festigkeit - die weichen Knochen der Kindheit werden härter,
auch Lebensweise und Ansichten verfestigen sich im Laufe des Lebens-,
auf der anderen Seite kann die Struktur auch überhand nehmen,
zur Verhärtung führen, die die notwendige Beweglichkeit
behindert. Diese Polarität ist auf der körperlichen Ebene
genauso zu beobachten wie auf der geistigen. So ist die Starrsinnigkeit
ebenso wie die Steifheit für uns mit dem Begriff des Alters
verbunden.
Viele Krankheiten des Alters können als "Verhärtungeskrankheiten"
beschrieben werden. Und doch kommt kaum eine nur im Alter vor. Auf
der geistig-seelischen Ebene ist uns das ja auch ganz vertraut:
alle sind wir schon quicklebendigen Greisen begegnet, die auf ihre
besondere Weise Zeitgenossen sind und an der Gegenwart teilnehmen. |
Und
ebenso haben wir junge Menschen getroffen, die in ihren Ansichten
und ihrer Lebensweise weitgehend festgefahren waren, kaum daß
sie die Zwanzig erreicht hatten. Was Wunder, wenn auch Verhärtungskrankheiten
wie die Arteriosklerose immer jüngere Menschen erreichen.
Damit haben wir umschrieben, wie die Blütenessenz vom Ampfer
eingesetzt werden kann: sie hilft uns, flexibel zu bleiben, Verhärtungen
zu lösen, seelische Schlacken auszuscheiden. Kennzeichnende
Gefühle sind solche der Machtlosigkeit, Ausweglosigkeit und
Verzweiflung.
Die Ampferessenz verdanken wir Käthe Basler, einer geistig
bemerkenswert beweglichen Frau, die zur Zeit der Entstehung der
Essenz 70 Jahre alt war. |
Die
Schwarze Nießwurz |
on
einer zweiten Blütenessenz bei Alterungsprozessen berichten
wir hier zum ersten mal, es ist dies die CHRISTROSE (Helleborus
niger), die Schwarze Nießwurz. Die Nießwurzarten neigen
dazu, mit der Blüte aus dem jahreszeitlichen Rhythmus zu fallen,
so kommt es zum Blühen im Schnee, für das die Christrose
berühmt ist und das sie auch in unsere Gärten gebracht
hat. Die Blütezeit kann schon im November beginnen und bis
zum Februar reichen, fällt also gerade in die sonst blütenlose
Zeit. Die Pflanzen brauchen bis zu fünf Jahren, bis sie erstmals
blühen, können aber dann sehr alt werden.
Eine andere Eigenart einiger Nießwurzarten ist die Wandlungsfähigkeit
der Blütenblätter. Sie färben sich nach der Befruchtung
wieder grün, und gehen damit über die Grenze zurück,
die andere Pflanzen nicht wieder überschreiten können,
wenn sie sie einmal überquert haben. Eine Blüte zu bilden
bedeutet für das Pflanzenwesen, sich dem Tod zu stellen. Die
Blüte ist vergänglich, während die Pflanze selbst
(potentiell) unsterblich ist. |
So
leben viele an sich kurzlebige Pflanzen viel länger, wenn man
sie am Blühen und Fruchten hindert. Und auf der anderen Seite
ist es an sehr langlebigen Pflanzen zu beobachten, daß sie
noch einmal üppig blühen, wenn sie sich dem Absterben
nähern - bei geschädigten Bäumen wird diese Erscheinung
als "Angstblüte" bezeichnet.
Den starken Bezug der Schwarzen Nießwurz zu den Alterungsprozessen
des Menschen hat besonders PARACELSUS hervorgehoben: Er wußte,
das sie die Macht hat, die zu stark werdenden Erdenkräfte zu
überwinden. Er empfiehlt, die Blätter zu zerstoßen,
mit der gleichen Menge Zucker zu vermengen und ab dem 60. Lebensjahr
einzunehmen: "alle morgen teglichen bis auf das 70. jar
ein halb quintlin, darnach von dem 70. auf das 80. am anderen Tag
ein halb quintlin, von dem 80. bis auf das end am 6. Tag ein ganz
quintlin". Dies empfiehlt er, "um zu komen auf
ein langes leben mit frölicher gesuntheit".
(Vorsicht mit stofflichen Zubereitungen der
Schwarzen Nießwurz, sie ist giftig! Wenn auch nicht so giftig
wie nahe Verwandte von ihr (Grüne und Stinkende Nießwurz).) |
Der
Unterschied zwischen den beiden Essenzen |
hnlich
betrachtet Rudolf Steiner die Christrose, wenn er ihr eine Wirksamkeit
bei Krebserkrankungen von Männern zuschreibt. Krebs ist in
diesem Sinne auch eine Verhärtungskrankheit, ein Überhandnehmen
der materialisierenden Kräfte. Durch ihr Blühen im Winter
zeigt die Christrose, (wie die Mistel), daß sie diese verhärtenden
Kräfte überwinden kann.
So war auch die Wahrnehmung von Ingrid H., die unsere Christrosenessenz
zubereitet hat. Auch im Erfahrungsbericht von E.L. klingt es ganz
deutlich durch: "Es geht, so habe ich ... empfunden, um
die Aspekte Tod/Übergang, Loslassen überkommener Strukturen,
Transformation, Vertrauen in die göttliche Führung..."
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Wo
liegt nun der Unterschied zwischen den beiden Essenzen?
Mit dem KRAUSEN AMPFER haben wir schon einige Erfahrung, der zentrale
Begriff ist bei ihm wohl die Flexibilität.
Zur NIEßWURZ gibt es erst wenige Berichte; bei ihr scheint
der Bogen weiter gespannt zu sein und mehr von den geistigen Aspekten
einzubeziehen, so auch den Übergang, der am Ende jedes menschlichen
Lebens steht.
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