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Brillenschötchen
Biscutella laevigata Kreuzblütler / Brassicaceae |
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Schlüsselbegriffe
der Seelenzustände: Sehen, Wahrheit, Abgrenzung |
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positiver Zustand / unterstützt: Um zu sehen, was wesentlich ist; unterstützt die bewußte Auswahl dessen, was wir sehen |
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blockierter Zustand /
gestört: Bei der Neigung, sich visuellen Reizen auszuliefern; bei der Neigung, zu übersehen, was wichtig ist |
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Pflanzenbeschreibung
/ botanisch: Diese Essenz entstand im Priental in den Bayrischen Alpen, ein ganz typischer Fundort für diese nicht häufige Pflanze. Das Brillenschötchen bevorzugt kalkhaltigen Boden und sonnige trockene Lagen. Sie ist eine zierliche Blume mit meist fiederspaltigen Grundblättern. Der bis 30cm hohe Blütensproß trägt in einer verzweigten Traube viele sonnengelbe Blüten mit vier Blütenblättern. Die Früchte zeigen eine Brillenform, die der Blume ihren Namen gegeben haben. |
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Seelischer Bezug / Thema: Die Menschen werden zuweilen als „Augentiere“ beschrieben, was darauf hinweist, dass wir sehr stark auf unsere Augen als Hauptquelle unserer Sinneseindrücke bezogen sind. So ist es oft von Wirkung auf unser Sehen, und unsere Augen als Organ, ob wir das auch sehen wollen, was wir zu sehen bekommen. Auf der anderen Seite kann es uns auch behindern, wenn wir festhalten am Sehen, ins Gaffen kommen, uns ausliefern an das, was zu sehen ist. Beides geschieht so leicht, obwohl bzw. weil wir in einer Kultur leben, die äußerst aggressiv auf den Sehsinn eindringt. Ein Beispiel dafür ist die überaus schnelle Art, wie Filme heute geschnitten werden, und die einen bewußten Umgang mit dem Gesehenen sehr erschweren. Das Brillenschötchen kann uns dabei unterstützen, ins Gleichgewicht zu kommen: genau hinzuschauen, wo es wichtig ist, sich zu lösen vom Sichtbaren, wo es notwendig ist, darüber hinaus zu sehen. |
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