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Die
Seelenbilder |
m
Gespräch über die Blütentherapie und die Wirkung
von Blütenessenzen wird immer wieder auch die Frage aufgeworfen,
ob denn Blütenessenzen durch ihre Wirkung auf die Seele mit
Psychopharmaka vergleichbar seien. Eine andere Frage mit ähnlichem
Hintergrund ist, ob Blütenessenzen durch ihre seelische Wirksamkeit
geeignet wären, Mitmenschen zu manipulieren, d.h. in einem
bestimmten, uns genehmen Sinne zu beeinflussen. Beide Fragen sind
mit einem klaren Nein zu beantworten, und doch sind diese Fragen
sehr interessant, denn sie beruhen auf einem Mißverständnis,
das den Begriff "Seele" betrifft. Deshalb beschäftigen
wir uns hier einmal mit den sehr unterschiedlichen Vorstellungen,
die mit dem Wort Seele verbunden sind. |
Unsere,
die technisch-wissenschaftliche Zivilisation, scheint die erste
menschliche Gesellschaft zu sein, die keine rechte Vorstellung mehr
von der Seele hat. Wenn von Seele die Rede ist, wird dieses Wort
oft als Entsprechung für eingebildet, nicht wirklich, nicht
ernsthaft verwendet. Wer sich nur einmal vorstellt, wie viel Gewicht
bei der Diagnose einer Krankheit handfeste Meßwerte
haben, wie wichtig Röntgenbilder oder Labordaten als Beweise
für Störungen sind. Wie schwer tun sich dagegen oft Menschen,
bei denen es nur um eine seelische Störung geht,
die ganz im eigenen Erleben wirkt und bei der es gilt, die Mitmenschen
erst davon zu überzeugen, dass hier etwas weh tut, ohne dass
sich materielle Veränderungen feststellen lassen. |
Seelenheilkunde |
bwohl
so viele Menschen an der Erforschung der seelischen Welten gearbeitet
haben und im letzten Jahrhundert auch viele neue Therapieformen
entstanden sind, gilt die Seelenheilkunde immer noch als eine unzuverlässige
und wenig faßbare Kunst. Dies hat auch damit zutun, dass wir
in der modernen Wissenschaft keinen wirklichen Begriff von der Seele
als eigenständigem Merkmal des menschlichen Wesens mehr haben.
Dies hat zu dem bösen Satz geführt, die Psychologie (d.h.
Seelen-kunde) sei eine Wissenschaft ohne Gegenstand.
Wir können
aber uns kein vollständiges Bild von Menschen machen, ohne
das Seelische - also das, was wir an Gefühlen und Geistigem
an ihnen wahrnehmen - in irgendeiner Weise mit zu betrachten und
zu bedenken. |
Daher
gibt es inzwischen vielfältige Erklärungsversuche, den
seelischen Aspekt des Menschen möglichst vollständig mit
rein materiellen Ursachen zu begründen. Bei Depressionen werden
z.B. Stoffwechselstörungen im Gehirn gesucht und auch gefunden
und zur Ursache der Depression erklärt. Woher aber kommt dabei
die Sicherheit, dass die Stoffwechselstörung wirklich die Depression
ausgelöst hat, und nicht umgekehrt die Depression die Stoffwechselstörung,
was doch bei vorurteilsfreier Betrachtung genauso denkbar ist? Ist
hier die Seele schon aus der Betrachtung ausgeschlossen, bevor sie
sich der Beobachtung überhaupt zeigen kann?
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Seele
und Wissenschaft |
iese
Art wissenschaftlichen Denkens tut sich mit der Seele als Teil der
menschlichen Wesens ziemlich schwer. Seelische Äußerungen
- Gefühle ebenso wie das Streben nach Sinn - kann nicht gemessen
und in zählbare Werten gefaßt werden. So abgedroschen
dieses Beispiel inzwischen ist, häufig verläuft die Diskussion
auf dem Niveau der Aussage Virchows (ein berühmter Chirurg
Anfang des 20. Jahrhunderts): Ich habe schon so viele Menschen
aufgeschnitten, aber noch nie eine Seele dabei gefunden...
Heutzutage sind
die Früchte eines Denkens, das alles auf materielle Erscheinungen
vereinfachen möchte, die Meldungen über Gene, die bestimmte
Wirkungen auf den menschlichen Charakter haben sollen. |
Für
bestimmte seelische Erkrankungen sind ebenso schon Gene angegeben
worden wie für Kriminalität oder Homosexualität.
So soll nach Meinung macher leute das Rätsel der menschlichen
Seele enden, die die wunderbarsten Kunstwerke hervorbringt und die
schrecklichsten Verbrechen, Taten selbstloser Liebe und Dramen der
Beziehungen. Was für die tägliche Erfahrung so wirklich
ist wie unser Körper, wissenschaftlich wird es gedeutet als
schieres Produkt der Körperchemie. Von der DNS soll bestimmt
sein, was wir lieben. Gefühlszustände wie die Schwermut,
die Angst, die Sorge, das Glück, die Zufriedenheit und die
Liebe werden zu Stoffwechselvorgängen umgedeutet, das ganze
menschliche Seelenleben wird ein Endprodukt des Stoffwechsels wie
der vom Darm ausgeschiedene Kot. |
Seele
und Spiritualität |
ohlgemerkt
- auch diese Sichtweise hat ohne Zweifel ihre Erfolge aufzuweisen.
Waren vor wenigen Jahrzehnten viele geistig schwerbehinderte Menschen
mit Ketten und Zwangsjacken gebunden, können sie jetzt mit
entsprechen Medikamenten eingestellt in viel größerem
Maße am sozialen Leben teilnehmen. Ähnliches gilt für
die depressiven Gemütsstörungen. Hier hat die Einsicht
in chemische Vorgänge des Gehirns Möglichkeiten geöffnet,
lindernd einzugreifen. Für die betroffenen Menschen ist das
als erste Hilfe sicher begrüßenswert. Betrachtet man
den Menschen als Körper und nur als Körper, wird die Sache
auch schon erledigt sein, sobald es gelingt, den gewünschten
Gefühlszustand mit der entsprechenden Behandlung zuverlässig
herbeizuführen.
Kommt
im Menschenbild auch eine spirituelle Seite vor, wird man nicht
recht zufrieden sein mit dieser Lösung. Etwas Wichtiges wird
nicht beachtet: ein Wesentliches des Menschen, sein Streben nach
Sinn, kommt nicht vor. Genau hier liegt der Kern von Bachs Beschreibung
der Seele, und genau dieser Kern fehlt in der Betrachtung der Seele
durch die heutige Naturwissenschaft. |
Andere
Menschenbilder sehen den Menschen differenzierter. Genauer noch
als mit Körper und Seele kann mit Körper, Seele und Geist
unterschieden werden, und in manchen Zeiten (so im diesbezüglich
gar nicht finsteren Mittelalter) war dies auch die gängige
Vorstellung. Hier wird mit Seele der Gefühlskörper und
mit Geist die spirituellen Seite des Menschen angesprochen.
Edward
Bach mit seinem Begriff der Seele alle diese Aspekte an, und sein
ganzer Ansatz geht darauf aus, wie sie zusammenhängen und wie
sie Gesundheit und Krankheit beeinflussen. Bach beschreibt die Seele
an einer Stelle so: Die erste Wahrheit ist, daß der
Mensch eine Seele besitzt und daß diese sein wahres Selbst
ist: ein mächtiges, göttliches Wesen, ein Kind des Schöpfers
aller Dinge. Von dieser Seele stellt der Körper - wenngleich
er der irdische Tempel jener Seele ist - nur eine schwache Widerspiegelung
dar. Unsere Seele, unsere innewohnende Göttlichkeit, gibt unser
Leben für uns vor, wie Er es geordnet wünscht; und sie
leitet, schützt und ermutigt uns, soweit wir das zulassen,
und ist wachsam und wohlwollend darauf bedacht, uns allezeit zu
unserem Besten zu führen. Unser höheres Selbst als Funke
des Allmächtigen aber ist unbesiegbar und unsterblich
(Gesammelte Werke, S.166) |
Die
innere Stimme |
iese
Beschreibung erinnert sehr an den Begriff vom Höheren
Ich, der aus manchen esoterischen Schulen bekannt ist. Alltagstauglicher
ist die Formulierung vom Besseren Ich, womit die innere
Stimme gemeint ist, die sich in bestimmten Situationen leise, aber
bestimmt bemerkbar macht und auf die richtige Entscheidung hinweist.
Das sind die Gelegenheiten, wo man sagt: "Mein besseres Ich
hat (oder hätte) so entschieden..."
Diese
Stimme ist kein eingepflanztes gutes oder schlechtes Gewissen (oder
gar ein Gen), sondern ein Wissen um den Plan, mit dem jeder von
uns angetreten ist. Sie ist da, um uns im Sinne unseres Lebensplans
zu leiten, zu schützen, zu ermutigen. Und es kommt
vor, daß wir gerade mit der Auseinandersetzung mit unserer
Familie, mit den Meinungen und Werten unserer Gesellschaft darauf
geprüft werden, wie ernst wir diese Stimme nehmen. Tu ich etwas,
weil ich es für sinnvoll und segensreich halte, oder weil es
mit Anerkennung bringen wird? Tu ich, was von mit verlangt wird
oder das, was ich von mit verlange? |
In
Bachs Biographie sind einige solcher Situationen beschrieben, und
auch seine Beschreibungen einiger Blütenessenzen sprechen von
solchen Abwägungen. (Centaury/Tausendgüldenkraut ist da
ein hervorragendes Beispiel). Immer geht Bach davon aus, daß
es eines Jeden Aufgabe ist, seinen ureigenen Weg zu gehen, der Aufgabe
zu folgen, die die Seele mitgebracht hat, ja die im Grunde unsere
Seele ist.
Schon
solch kurze Schlaglichter machen deutlich: größer könnten
die Unterschiede in den Auffassungen von Seele kaum sein. Obwohl
dasselbe Wort verwendet wird, spricht der eine von biochemischen
Gleichgewichten, während der Andere vom göttlichen Funken
redet. Beide haben ihre Wahrheit und Berechtigung - und wenn wir
den Blick einmal sehr weiten, könnten wir sie als unterschiedliche
Seiten der menschlichen Einheit wahrnehmen. Wir sollten uns aber
klar darüber sein, welche Seite wir meinen, wenn wir von den
seelischen Wirkungen der Blütenessenzen reden. |
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