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  Efeu (Hedera helix) 
Araliaceae/Efeugewächse · Ivy

Schlüsselbegriffe der Seelenzustände: Gewohnheiten, Klarheit, Muster

positiver Zustand / unterstützt:
Erkennen und Verändern von leidbringenden und unproduktiven Verhaltensweisen durch distanzierte Betrachtung, Akzeptieren.

blockierter Zustand / gestört:
Zögern und Festhalten an alten Zuständen; Fixierung auf die dunklen Seiten des Lebens und der eigenen Person durch ihre Verneinung.


   Einleitung   

iele unserer Verhaltensweisen erscheinen uns ein Teil unseres Wesens zu sein ("Ich bin halt so"), auch wenn uns das Leben zeigt, daß wir unter ihnen leiden, sie uns im Kreis führen und an unserer Entwicklung hindern. Obwohl in unserer tiefsten Seele ein Bedürfnis nach Veränderung lebendig ist, sind solche eingefleischten Muster schwer zu erkennen, weil das kleine Ich sich bedroht fühlt, wenn sie aufgedeckt werden und dazu neigt, sich gegen  das  Neue  zu wehren. Die  Blütenessenz   des Efeus hilft  hier,  sich  mit Abstand zu betrachten, die eigenen Verhalt-ensmuster und Reaktionsweisen mit einer Klarheit wahrzunehmen, wie es uns sonst bestenfalls beim Verhalten unserer Mitmenschen gelingt. Aus dieser Klarheit erwächst der Impuls, anders, weiser, unserer inneren Wahrheit besser entsprechend zu han-deln und alle vergangene Erfahrung mit einzu-binden.




   Botanik   

er Efeu (Hedera helix) gehört zur alten Familie der Araliaceae oder Efeugewächse. Daß diese Familie alt ist, wird in diesem Fall daraus geschlossen, daß die relativ wenigen Arten der Familie über ein großes Gebiet verstreut vorkommen, nämlich die tropischen Regionen rund um den Pazifischen Ozean auf der Südhalbkugel der Erde (auf den Resten einer der Urkontinente). Andere bekannte Familien-mitglieder sind neben den als Zimmerpflanzen kultivierten Aralien besonders der Ginseng, dessen Verwendung in der chinesischen Medizin (abwehrsteigernd, kräftigend, "lebensverläng-ernd") zu einer der teuersten Pflanzen gemacht hat.
Der Efeu ist der einzige Vertreter seiner Familie, der seinen Weg nach Mitteleuropa gefunden hat. Das macht ihn zu etwas Besonderen in unserer Flora - jede/r kennt ihn, auch ohne sich seiner Eigenarten besonders bewußt zu sein. Und ungewöhnliche Eigenarten hat er viele. Der Efeu ist eine immergrüne Kletterpflanze (in dieser Familie klettern nur die wenigen Efeuarten!), der, um aufrecht wachsen zu können, der Stütze anderer Pflanzen (Bäume) oder Felsen bedarf. Er heftet sich mit Sproßwurzeln an sie, die überall an der lichtabgewandten Seite seines Stammes entspringen. Im Alter kann er selbst einen starken Stamm entwickeln, bis zu einem Meter Durchmesser. Das typische Efeublatt ist drei-oder


fünfeckig mit hellen Adern. Obwohl in seiner Grundform seht markant und immer sofort als Efeublatt erkennbar, wandelt und spielt es immerzu - jedes Blatt ist anders, und zeigt sowohl das Typische wie etwas Eigenes. Wenn er - oft erst nach vielen Jahren - zum Blühen kommt, bekommen die Blätter eine neue Form: rautenförmig bis lanzettlich. Diese Altersform der Blätter gleicht den Keimblättern und ersten Laubblättern der ganz jungen Efeupflanze, er kehrt damit sozusagen in seine Jugend zurück. Erstaunlich ist die Tatsache, daß Stecklinge der Blütentriebe als aufrecht kleine Bäume weiterwachsen und den Charakter der Kletterpflanze ganz verlieren. Die Blüten stehen in halbkugeligen Dolden am Ende der Triebe und sind unscheinbar grünlichgelb. Sie duften sowohl honigsüß als auch faulig, und so sind neben Bienen auch Schmeißfliegen auf ihnen zu finden. Die Blütezeit liegt zwischen September und Oktober, manchmal bis in den Dezember hinein, danach wachsen die giftigen Efeubeeren, die sich von rötlich zu violett zu bräunlich und letztlich zu Blauschwarz verfärben, bis sie im Frühjahr reif sind. Dieser ungewöhnliche Jahresrhythmus hat zu der Vermutung geführt, der Efeu habe sich die Zeiteinteilung seiner südlichen Heimat bewahrt, wo in dieser Zeit das Jahr von Frühling bis Herbst abläuft.


   Efeu - eine alte Mysterienpflanze   

ie Beschreibung des Efeus als Blütenessenz ist aus der intensiven Beschäftigung von Renate O. mit dieser Pflanze entstanden. Zwar sind uns schließlich seine Qualitäten deutlich vor Augen gestanden, doch fällt es schwer, hier die Brücke zu schlagen zwischen der Geschichte seiner Erforscherin und den zusammenfassenden eingangs angeführten Sätzen: Erkennen und Verändern von leidbringenden und unproduktiven Verhaltensweisen durch distanzierte Betracht-ung, Akzeptieren bzw. Zögern und Festhalten an alten Zuständen; Fixierung auf die dunklen Seiten des Lebens und der eigenen Person durch ihre Verneinung. So finden sich folgend einige Hintergrundinformationen zum Efeu, die ahnen lassen, wie tiefe Bereiche die gemeinsame Ge-schichte von Efeu und Mensch berührt.
Der Efeu ist eine alte Mysterienpflanze. Aus viele griechischen Vasen wird der Gott Dyonisos und Menschen dargestellt, die ihr Haupt mit Efeuranken bekränzt haben, während  sie um die

Hüften Weinranken tragen. Dyonisos gilt als Gott des Weines und der rauschhaften Zustände. Wie der anthroposophische Arzt W. C. Simonis schreibt (alle folgenden Zitate aus: Simonis. Heilpflanzen, Band III, Mysterienpflanzen), weist das auf eine frühe Zeit (Atlantis) hin, wo der Efeu die Rolle gespielt hat, die dann später der Wein übernommen hat Es deutet Vieles darauf hin, daß der Efeu zum Erzeugen von hellsichtigen Zuständen gebraucht wurde, für die Aktivierung des Dritten Auges und das Sehen von Tiergeistern. Obwohl das, wie Simonis schreibt, beim heutigen Menschen so nicht mehr funktioniert (und schon bei den alten Griechen nicht mehr funktionierte), gibt es Berichte von Toxikologen, daß "ein Kind auf den Genuß von Efeublättern mit Bewußtseinsverlust, Krämpfen, Schreien und Halluzinationen von Tieren reagierte".



   Reste kultischer Bedeutung   

n unserer Kultur ist ein Rest von kultischer Be-deutung des Efeus geblieben - die Verwendung als Friedhofspflanze. Wie viele Immergrüne wird der Efeu viel an und auf Gräbern gepflanzt. er scheint über der Zeit zu stehen - die immergrünen Blätter sind es nicht allein, dazu kommen der ungewöhnliche Blührhythmus, die Verwandlungen der Blätter und ihre Wiederkehr in der jugendlichen Form, die Langlebigkeit... Simonis schreibt dazu: „Damit scheint der Efeu ein Bild des Menschen geworden zu sein, der nach seiner Keimzeit als jugendliches Wesen auch mit altem, reifen Kopforgan - als Wirkung vergangener Reifekräfte im Zuge der Wieder-verkörperung - auf der Erde erscheint".(...) "In der Jugend die Reife und in der Reife die Jugend, dafür mag von jeher der Efeu ein schönes Bild gewesen sein, in das sich sogar der Abstieg aus geistigen Höhen in die Erdentiefe und der Aufstieg aus dieser  Tiefe  zurück

in  geistige  Höhen  wiederfindet. (...)  Während  die Weinrebe die Erde anden Kosmos heranführt, bindet der Efeu den Himmel an die Erde.(...) Jede ausgewachsene Efeupflanze (...) scheint ein Bild eines Entwicklungskarmas ohne echte Lösung zu sein, das still und geduldig abläuft (...), aber das absterbende Element, das zum Ichhaften dazu gehört, fehlt dem Efeu anscheinend. (...) die ganze schlängelnde Gestalt des Efeus zeigt das Hereinwirken stark astraler Kräfte, trotzdem bleibt er unfähig zu blühen, solange er nicht durchstößt in das ungetrübte Sonnenlicht (...) als echter Melancholiker vermag das Astralische in ihm das Physische nicht richtig zu erfassen und in das Licht hinauszuführen. Erst in weiteren Phase kann der Astralimpuls sich blütig auswirken. (...) Es wird eine neue lichte Epoche durchlebt, nachdem vorher viele Jahre die dunkle Epoche gewirkt hatte.“